Auf dem Weg zur inklusiven Schule

von Kristin Frenzel,

GL-Kraft an der Grundschule St. Marien

 

Am 03. Mai 2008 trafen die Vereinten Nationen ein Abkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen. Deutschland garantierte damit ein integratives Bildungssystem auf allen Ebenen. Somit machte sich die Grundschule St. Marien in Geseke auf den Weg zu einer "Schule für alle".

 

Auf diesem Weg unterstütze ich seit dem Schuljahr 2012 meine Kolleginnen.

 

Ich heiße Kristin Frenzel . Ich habe in Dortmund Sonderpädagogik studiert und mein Referendariat an der Pestalozzischule, Schule mit Förderschwerpunkt Lernen, in Lippstadt gemacht.

 

"Gemeinsames Lernen" an unserer Schule bedeutet: Alle Kinder haben individuelle Stärken, Schwächen und Lebenshintergründe und werden dementsprechend gefördert und gefordert. Anders sein, unterschiedlich sein ist die Normalität! Dazuzugehören ist die Gemeinsamkeit! Auch die Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf gehören dazu. Damit sie am Schulleben teilnehmen können, werden sie von mir unterstützt.

 

Die Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf erhalten diesen Status bis jetzt im Zusammenhang mit dem  "Verfahren zur Feststellung des sonderpädagogischen Förderbedarfs und zur Entscheidung über den schulischen Förderort" (AO-SF). Auf Antrag der Erziehungsberechtigten können sie statt an der Förderschule weiterhin an einer Grundschule im Gemeinsamen Lernen unterrichtet werden.

 

An der Grundschule St. Marien in Geseke ist die grundlegende Maxime für das Gemeinsame Lernen: So viel Unterstützung wie nötig, so wenig Hilfe wie möglich! Um den Schülerinnen und Schülern mit ihren unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht zu werden, bedarf es einer stark schülerzentrierten Ausrichtung. Insbesondere Schülerinnen und Schüler mit Förderbedarf benötigen Akzeptanz, Orientierung, emotionale Sicherheit und Halt. Sie sind sehr häufig abhängig von einem positiven Lernklima, das Offenheit und Anderssein erlaubt. Wichtig sollen dabei möglichst gemeinsame Lernerfahrungen am gleichen Unterrichtsgegenstand sein, jedoch mit unterschiedlichen Lernzielen und Lernergebnissen. Ziel ist es, dass die Schülerinen und Schüler im Laufe ihrer Schulzeit immer selbstständiger am Unterrichtsleben und später auch in der Gesellschaft teilnehmen können.